Purer Musikgenuss:

Viktor Romanko verzauberte Publikum

Begeisterung bei seinem einzigen Konzert in der Region

Bad Krozingen (Ri). Als einen kulturellen Höhepunkt kündigte der Akkordeon-club Bad Krozingen das Kirchenkonzert mit dem russischen Akkordeon-Virtuosen Viktor Romanko an - es war dann auch ein grandioser Auftritt mit einem überaus begeisterten Publikum und stehenden Ovationen.

Nach den erfolgreichen Konzerten in vergangenen Jahren war es dem Handharmo-nika- und Akkordeonclub (HAC) Bad Krozingen in diesem Jahr erneut gelungen, den russischen Künstler Viktor Romanko zu verpflichten. Sein kürzliches Konzert in der fast voll besetzten evangelischen Kirche in Bad Krozingen war gleichzeitig das einzige in der Region während Romankos derzeitiger Tournee in Deutschland und der Schweiz. Viktor Romanko ist Professor am Ural-Konservatorium in Jekaterinen-burg (Russland) und Preisträger zahlreicher Wettbewerbe. Welchen Bogen sein musikalisches Spektrum spannt, nämlich von Klassik über Originalmusik und volks-tümliche Musik bis hin zur Rock- und Popmusik, bewies er wieder einmal mehr bei diesem Konzert in Bad Krozingen.

Den ersten Teil des durchweg abwechslungsreichen Programms, durch das Roman-ko selbst führte, gestaltete er mit eher klassischen Werken und Originalliteratur. Ob das traditionelle Orgelwerk "Toccata und Fuge d-moll" von Johann Sebastian Bach, Teile aus Vivaldis "Vier Jahreszeiten" (Herbst und Winter) oder eine musikalische Erzählung über das Kloster Ferapontov - die rund 150 Zuhörer ließen sich von dem bestens aufgelegten und ausdrucksstarken Musiker begeistern. Im zweiten Teil dann die vermeintlich leichtere Musik, unter anderem drei Präludien von George Gersh-win, ein Musette-Walzer und Werke von Astor Piazzolla, dem Schöpfer des Tango nuevo.

Faszinierend, mit welcher Sicherheit Romanko seine Finger über sein Bajan (Knopf-akkordeon) flitzen ließ. Auch erklärte er, dass die russischen Akkordeonisten ein bisschen "verrückt" seien - es liegt ihnen quasi im Blut, einfache Melodien so zu verzieren, dass ein richtig virtuoses Kunstwerk daraus entsteht. Dass Romanko auch viel Humor hat, bewies er mit einem eigenen Geburtstagsständchen: Am Tag vor dem Konzert 51 Jahre alt geworden, spielte er sich vor der verdienten Konzertpause eine faszinierende Improvisation zu "Happy Birthday".

Überhaupt - als wahrer Improvisationskünstler riss der sympathische Künstler das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin, als er bekannte Melodien spontan in ver-schiedenen Stilrichtungen zu neuen Kompositionen verwandelte. Am Ende des fast zweieinhalbstündigen Programms spielte sich Viktor Romanko geradezu in einen Spielrausch und die stets aufmerksamen Zuhörer dankten ihm für ein durchweg gelungenes Konzert mit stehenden Ovationen.

 


[Zurück]