"Abend der Akkordeonmusik" im Kurhaus:

Von Zwergen bis Komödianten

HAC begeisterte mit abwechslungsreichem Programm

Bad Krozingen (Ri). Ein eindrucksvolles Jahreskonzert bot der Akkordeonclub Bad Krozingen im fast bis auf den letzten Platz gefüllten Kurhaus und stellte damit wieder einmal mehr unter Beweis, wie vielfältig das Akkordeon sein kann. Alle Aktiven - von den Jüngsten mit sechs Jahren bis zur Ältesten mit 71 - wirkten mit und boten ein äußerst abwechslungsreiches Programm.

Der Vorsitzende des Handharmonika- und Akkordeonclub (HAC) Bad Krozingen, Dr. Michael Wacker, begrüßte die zahlreichen Gäste, unter ihnen der Bezirks- und Landesvorsitzende Josef Holler sowie die ehemaligen HAC-Vorsitzenden Reinhold Scherer, Gerhard Schopp, Helga Gütle und Dr. Germano Re. Gleich zu Beginn des Abends saßen dann die rund vierzig Akkordeon-Azubis auf der Bühne und eröffneten unter der Leitung von Elisabeth Wacker mit einer spanischen Romanze stim-mungsvoll das Konzert, bevor in der "Zwergen-Suite" musikalisch Onkel Igor aus Russland vorgestellt wurde und man bildlich Uromma Irmelchen tanzen sah. Sechs Spieler des Jugendorchesters (Daniel und Matthias Bieberstein, Janina Kubin, Meike Röder, Friederike und Lara Bilke) haben sich eigens für diesen Abend zu einem Jugend-Ensemble zusammen gefunden und rundeten mit einem Musette-Walzer und den pfiffigen "Entertainern" den Auftritt der HAC-Jugend ab. Richtig ab ging es dann mit dem Jugendorchester und seiner Dirigentin Elisabeth Wacker. Voller Begeisterung boten diese 20 Jugendlichen den Lambada-Beat und die bekannte Titelmelodie der Zeichentrickserie "Biene Maja".

Landestypische Melodien aus Irland und Rumänien

Nach dem festlich-witzigen "HAC", einer eigens vom russischen Akkordeon-Virtuosen Viktor Romanko für den Verein komponierten Erkennungsmelodie, präsentierte das Zweite Orchester mit seiner Dirigentin Birgit Sablowski sowohl typisch irische als auch rumänische Melodien, beides mit wechselnden schnellen und langsamen Passagen. "Mit Pfiff und Schwung" bewies das altersmäßig sehr gemischte Orchester, wie gut chromatische Akkordeons und diatonische Harmonikas harmonieren.

Zu den Meistern seines Fachs zählt das Akkordeon-Duo Markus Wagner (20) und Axel Guth (21), die bereits seit Kindestagen miteinander musizieren. Der mit ihnen befreundete Komponist Ronny Fugmann (Emmendingen) schrieb eigens für die beiden das Höchststufen-Stück "Concerto diversifioso", mehrere Variationen über zwei kleine Melodien. Bei verschiedenen Wettbewerben im Frühjahr erhielten sie für ihren Vortrag jeweils die Bestnote "hervorragend" und begeisterten nun auch das Krozinger Publikum aufs Neue.

Gereifte Musikalität

Kontrastreich der Auftritt des Ensembles "Clantimoro" (Markus Wagner, Elisabeth Wacker, Rolf Hoffmeister, Andrea Rieß, Franz Schindler), dessen Name sich aus den Anfangsbuchstaben der verschiedenen Stilrichtungen Klassik, Antik, Modern, Original und Romantik zusammensetzt: Die ruhige "Serenade" von Derek Bourgeois und den fetzigen "Tiger Rag", bei dem Stefan Geisselbrecht witzige Spezialeffekte unter anderem mit Trillerpfeife oder Lotusflöte beisteuerte. Beeindruckend war bei diesen fünf Spielern vor allem der Spaß und die Spielfreude beim gemeinsamen Musizieren.

Mit einem richtigen Eröffnungsstück, der Ouvertüre zu Mozarts "Hochzeit des Figaro", begann das Erste Orchester unter der bewährten Leitung von Birgit Sablowski seinen Part. Höhepunkt war sicherlich die meisterlich interpretierte Ballettsuite "Die Komödianten" des 1904 geborenen Komponisten D. Kabalewskij. Auch die temperamentvolle Tarantella
"La Danza" von Gioacchino Rossini stand auf dem vielseitigen Programm, durch das in charmanter Weise Beate Uhrig mit interessanten Details führte. Das bekannte "Music" von John Miles, hervorragend begleitet vom Pianisten Thilo de Gregorio, beendete treffend einen gelungenen Konzertabend, nachdem sich der Vorsitzende Dr. Michael Wacker bei den beiden Dirigentinnen Elisabeth Wacker und Birgit Sablowski für ihre Arbeit bedankt hatte.

 

Das Zweite Orchester mit seiner Dirigentin Birgit Sablowski bot
landestypische Melodien aus Irland und Rumänien.




Markus Wagner beim konzentrierten Vortrag des mit technischen und
musikalischen Raffinessen gespickten Duo-Höchststufenstückes.